„Gemünden, die Perle des Hunsrücks“ wird der landschaftlich sehr reizvoll gelegene Erholungsort am Fuß des Soonwaldes genannt. In der Tat kann sich der Besucher kaum dem Eindruck des Besonderen verschließen, den der alte Flecken Gemünden ausstrahlt.Vor ihm erhebt sich auf einem Felsvorsprung das Schloss der Freiherren von Salis-Soglio, zu Beginn des 18. Jahrhunderts neu erbaut und seit Jahrhunderten vorher von den Adelsgeschlechtern der Sponheimer, der Schmittburger und der von Salis bewohnt. Um seine Mauern schmiegt sich Gemünden mit seinen vielen alten Fachwerkhäusern, die wiederum eingegürtet werden durch den Simmerbach, der unterhalb von Gemünden als Kellenbach durch ein malerisches Tal zur Nahe fließt, umrahmt von Soonwald und Lützelsoon. Ersteigt der Besucher den Schlossberg und blickt von seiner Höhe hinab auf winklige Gässchen und schiefergedeckte, ineinander verschachtelte Häuser, so muss ihm bewusst werden, dass dieser einst über tausend Einwohner zählende Flecken immer ein Zentrum heimischen Handels und Gewerbes war.
Hiervon zeugen nicht nur die Gräber des östlich von Gemünden liegenden jüdischen Friedhofs, sondern auch die ausgedehnten Schieferhalden der Kaisergrube in südwestlicher Richtung. Die Kaisergrube war Fundstätte bedeutender Meeresfossilien aus der Zeit des Devons. In Schiefer eingebettet, fanden Forscher und Sammler Zeugnisse der vergangenen 350 Millionen Jahre. Aber nicht nur für den geologisch und paläontologisch interessierten Besucher öffnet sich Gemündens bewegte Vergangenheit. Der historisch interessierte Gast, der Wanderer oder derjenige, der nichts weiter als Ruhe und Erholung sucht, wird ebenfalls das eingangs erwähnte Zitat bestätigen können.
Ein Blick nach Süden zeigt dem Besucher den Bergfried der Ruine Koppenstein. Trutzig überragt er den Soonwald in 556 m Höhe. Er ist Zeitzeuge einer ins 10. Jahrhundert zurückreichenden Festungsanlage und ein lohnendes Wanderziel zugleich. Von seiner Aussichtsplattform zeigt sich dem Betrachter ein charakteristisches Hunsrück-Panorama. Das erklärte Ziel Gemündens ist es, Erholung fernab von hektischer Betriebsamkeit durch eine ruhige und waldreiche Umgebung und ein gesundes Klima zu ermöglichen.
Zugleich ist der staatlich anerkannte Erholungsort stets darauf bedacht, seinen Freizeitwert zu erhöhen. Hierzu trägt wesentlich das beheizte Freibad bei, das von Mitte Mai bis September geöffnet ist. Mit seinen rund 1.000 qm Wasserfläche zählt es zu den schönsten Anlagen der Region.
Der geologischer Lehrpfad, der Zeugnis von vielen Millionen Jahren Erdgeschichte ablegt, bietet Gelegenheit für eine rund zweistündige Wanderung. Der südlich von Gemünden gelegene Waldlehrpfad gewährt auf zahlreichen Schautafeln Einblick in die heimische Tier- und Pflanzenwelt.
Neben all den genannten Sehenswürdigkeiten laden noch weitläufige Wanderwege mit Schutzhütten ein zur Erholung in Gemünden, „der Perle des Hunsrücks“.